Wie erkläre ich das einem Kind?

Das wichtigste vorweg:

"Kinder sind mit einfachen Antworten zufrieden."

Das ist meine Erfahrung und Beobachtung. Das schöne mit Kindern, so empfinde ich, ist, dass sie Vielem noch so vorurteilsfrei begegnen. Sie wollen die Dinge begreifen können, die ihnen begegnen. Mich fasziniert das, mich nochmal auf diese Welt einzulassen, auch wenn ich oft einen Moment brauche, um ein kindgerechte Antworten zu finden.

"Papa warum ...???", so beginnen häufig die Fragen.

Zum Beispiel: "Warum hat der Baum eine weiße Rinde?" - "Das ist eine Birke. Sie gehört zu den Laubbäumen und die weiße Rinde wird in der Sonne weniger heiß als dunkle Rinde." Es kann sein, dass diese Antwort schon ausreichend ist, oder es kommen noch weitere Fragen, die ich gerne beantworte. Abhängig vom Alter der Kinder werden die Fragen anspruchsvoller und ich finde es spannend, wenn ich etwas über Photonen und Reflektion erklären kann. Ich liebe das und lerne auch sehr viel dazu. Ich glaube, bei Bäumen im Wald ist es einfacher, diese bewertungsfrei zu sehen. "Ich sehe einen Baum - eine Pflanze mit verschiedenen Eigenschaften."

Bei Menschen ist es schwieriger bei solch einer vorurteilsfreien Assoziation zu bleiben. Um auf das Beispiel mit dem Kind und den Fragen zum Baum zurückzukommen: Ein Kind wird sich vielleicht noch Jahre lang an den schönen Spaziergang im Wald erinnern und an die Erklärung, wenn es einer Birke begegnet. Dieser einfache und sachliche Umgang mit der Birke und dem Wald, ist für mich wichtig.

Ich finde, dass wir nicht nur von Kindern, diese vorurteilsfreie Begegnung lernen können sondern auch ihnen bewahren müssen. Es ist wichtig, behutsam damit umzugehen und stehts vorsichtig und mit Bedacht ein Urteil mitzugeben.

Ist das eine Mama oder ein Papa? Ist das ein Mann oder eine Frau? Warum hat die Frau eine Stimme wie ein Mann?

So oder so ähnlich sind die häufigsten Kinderfragen, die ich aus dem Umfeld indirekt mitbekomme. Da ich selten direkt antworten darf, möchte ich ein paar mögliche Antworten geben.


Die einfachsten Antworten auf die oben gestellten Fragen sind:

"Ja, das ist eine Frau.", "Ja, das ist eine Mama." und dies kann man einerseits auch so gelten lassen, in dem Zusammenhang, dass Kinder ein weibliches Elternteil so benennen. Andererseits darf man auch diese Antworten hinterfragen.

Im zweiten Satz kann man das Kind fragen, was es verunsichert hat. "War es die Stimme oder die Größe oder etwas anderes?" Grundsätzlich finde ich es wichtig, Kinder mit ihrer Wahrnehmung und ihren Antworten zu bestärken.


Kindgerecht erklärt